Keine Angst – Hirnholz hat nichts mit Gehirn zu tun. Macht leider auch nicht schlauer, aber dafür eine Menge her und eine Menge mit. Hirnholz auch Stirnholz oder Kopfholz genannt, bezeichnet Holz, das quer zur Stammachse bzw. zum Faserverlauf geschnitten wurde. Die Jahresringe sind als vollständige Kreise sichtbar. Du kannst dir das vielleicht vereinfacht so vorstellen, dass diese Baumscheiben anschließend in Würfel zerlegt und so aneinander gesetzt / geleimt werden, dass die Jahresringe des Baumes immer noch – nun in Teilstücken – auf der Nutzfläche zu sehen sind. In der Praxis ist es eher ein Brett aus dem Stamm, das quer zur Faserrichtung in gleiche Teile gesägt wird. Diese werden um 90° gedreht und wieder zu einer Fläche zusammengeleimt.

Durch die Anordnung der „Jahresring-Teilstücke“ kann ich diese ganz besonderen und facettenreiche Muster erzielen, in denen sich die Lieblings-Hirnholzbretter für dich präsentieren. Jedes Lieblingsbrett ist einzigartig – keines gleicht einem anderen. Hirnholz wird etwa bei hochwertigen Schneidbrettern, Hackklötzen und Fußböden verwendet, da es besonders hohen Belastungen stand hält während sich das Längsholz (längs zur Stammachse geschnitten) bei der Möbelherstellung etabliert hat.

Warum ist es eigentlich so haltbar?

Hirnholz hat die härteste und widerstandsfähigste Oberfläche, die Holz zu bieten hat. Die Bearbeitung beansprucht sehr viel Zeit, Sorgfalt und eine Menge Schleifpapier. Das Hirnholz zeigt das Holz von seiner härtesten Seite! Das Geheimnis beziehungsweise der entscheidende Vorteil liegt aber im Faserverlauf. Das Hirnholz wird ja, wie oben beschrieben, quer zur Faser geschnitten. Du kannst dir
die Fasern in der Benutzung wie eine große dichte Bürste vorstellen. Beim Schneiden machen die Fasern der Klinge Platz und beim verlassen verschließen sie sich wieder.

Die Arbeitsfläche kann so über Jahre nahezu unversehrt bleiben. Also keine Angst vor der Benutzung! Ihr könnt gerne schöne Scharfe Messer mit glatter Schneide verwenden – Eure Messer werden geschont und durch das angenehme Schneidgefühl macht das „Schnippeln“ gleich doppelt so viel Spaß! Das Messer gleitet widerstandslos über die Oberfläche und bleibt nicht in alten Einschnitten hängen.

Messer mit Wellenschliff zum Beispiel (das klassische Brotmesser) solltest du lieber nicht auf Hirnholzbrettern verwenden! Sie arbeiten wie eine Säge und hinterlassen so überall Spuren / Einschnitte. Da Holz hygroskopisch ist, kann es Feuchtigkeit in Faserrichtung aufnehmen und auch wieder abgeben. In der Hirnholzfläche, besonders intensiv (denkt an die Bürste). Diesen Umstand
macht man sich und ich mir bei der Herstellung der Schneidbretter zu Nutze, in dem ich sie sättigend mit Walnussöl öle. So behandelt, trocknet das Brett nicht aus, bleibt geschmeidig und saugt keine anderen Flüssigkeiten ein. Es ist so zu sagen für den Geschmack deines Müslis kein Problem, wenn du auf deinem Lieblingsbrett abends Zwiebeln schneidest und morgens das Obst … (natürlich sollte das Brett stets nach Gebrauch gereinigt werden!). Und eines nicht zu vergesse … Holz ist von Natur aus antibakteriell! Du brauchst also keine Angst vor Salmonellen haben, die tummeln sich am Liebsten auf Kunststoffschneidbrettern!

Pflegetipps für dein Lieblingsbrett

Reinige dein Brett nach Gebrauch einfach von Hand mit Wasser und etwas Spülmittel. Stell dein Brett aufrecht zum Trocknen hin. Es soll von allen Seiten Luft bekommen und dabei nicht im Nassen stehen oder liegen. Bei Verblassen und kleinen sichtbaren Einschnitten – dein trockenes Schneidebrett mit etwas Speiseöl (gerne Lein- oder Walnußöl) mit einem Tuch beidseitig einölen. Das Öl einziehen lassen und den Überschuß mit einem Papiertuch einfach abwischen. Fertig! Schon sieht dein Lieblingsbrett wieder wie neu aus! Wenn nach jahrelanger Benutzung doch mehr Einschnitte zu sehen sind, die dich stören ist es kein Problem die Oberfläche deines Brettes kurz abzuschleifen und im Anschluss nochmals zu ölen. Holz ist ein Naturmaterial. Auch in hochwertigen Hölzern können kleine Makel vorkommen – dieses hat aber keinen Einfluß auf die Qualität deines Lieblingsbrettes!

Dein Brett kann bei ungünstiger Lagerung „arbeiten“, d. h. sich verziehen. Lager daher dein Brett möglichst aufrecht und luftig … Es kann sich in deiner Küche ruhig sehen lassen! Lieblingsbretter mögen keinen Geschirrspüler, Vollbäder und Wellenschliffmesser (Sägemesser) und sie sind keine Topfuntersetzer!

Mit meinen Lieblingsbrettern möchte ich Euren Alltag ein wenig verschönern. Beim Arbeiten in der Küche mit einem Hirnholzbrett oder bei einem gemeinsamen Essen oder, oder, oder … Die Bretter sind nicht nur Zierde, sie dürfen und sollen auch gerne benutzt werden! „Die können schon was ab!“ Nur keine Hemmungen!

Eure Katja